Installation in einer U-Bahnstation
Baracaldo, Spanien

Das Projekt basiert auf dem vorangegangenen Projekt "Wortort". Einmal mehr steht die gesprochene Sprache und ihre Phonetik im Fokus der Untersuchungen. Ging es in "wortort" noch vornehmlich um meine eigene, die Deutsche Sprache und ihre Dialekte, so wird der Referenzrahmen nun auf sämtliche Sprachen meines unmittelbaren Umfelds erweitert - und diese sind aufgrund der Globalisierung zahlreich.  
Phoneme, welche in zwei Sprachen existieren, in diesen allerdings völlig verschiedene Bedeutungen haben, werden genutzt um zwischen den verschiedenen Sprachen zu wechseln. Drehpunkt ist die Ambiguität phonetischer Klangbilder im interlingualen Kontext.
Im Zentrum steht die gesprochene Sprache selbst, sie diskutiert sich sozusagen selbst, aus ihren verschiedenen Erscheinungsformen heraus. Einzelne gleichlautende verbale Konstruktionen - in verschiedenen Sprachen - werfen die Frage auf, wie mit einer babylonischen Vielfalt von Sprachen umgegangen werden kann. Wie wird es möglich uns gegenseitig zu verstehen?

Das Material ist eingebunden in einer Debatte zum verbalen Bedeutungsumfang in wechselnden Sprachen. Bezugnehmend auf das Thema wurden kurze assoziative Beiträge in verschiedenen Sprachen entwickelt und auf poetische Weise assembliert.
Die Debatte startet mit einem Spanischen Statement. An dem Punkt, an dem ein geeignetes Phone auftaucht wechselt die Kommunikation in die entsprechende neue Sprache. Nach einer Wiederholung des Phonems, nun in ebendieser anderen Sprache wird die Kommunikation fortgesetzt, bis wieder ein Phone auftaucht, mit welchem in eine weitere Sprache gewechselt wird, usw.

Jeder Satz wurde von einem muttersprachlich Kundigen der jeweiligen Sprache auf Band gesprochen und diese Aufnahmen wurden in einer Audiocollage assembliert. Eine Sprache gibt ihr Statement weiter an eine andere. Die Ergebnisse werden mittels fünf versteckten Lautsprecher hörbar, welche starten, sobald eine Person eintritt.
Da das alleinige Hören der gesammelten Sätze bzw Statements dem Zuhörer kaum erlaubt die gesagten Inhalte auch zu erfassen, ist auch eine visuelle Ebene von großer Bedeutung. Die einzelnen Sätze sind an der Wand zu sehen, übereinstimmend mit ihrem Auftreten und in der jeweiligen Schrift der gerade sprechenden Sprache. Um die Phonetik zu visualisieren, werden alle Statements auch von einem phonetischen Alphabet begleitet, und zur allgemeinen Verständlichkeit mit einer Englischen Übersetzung ergänzt.